Niederlage gegen Großaspach: Der Frust überwiegt beim FSV Hollenbach

Hollenbach verliert in einem wenig ansehnlichen Spiel mit 0:1 gegen den Oberliga-Zweiten SG Sonnenhof Großaspach. Die schlechtere Mannschaft ist der FSV dabei allerdings nicht.


von Marc Schmerbeck

Der Frust war groß. Das war den Hollenbachern am Samstag anzusehen - egal ob Spieler, Verantwortlicher oder Zuschauer. Ein Mix aus Enttäuschung und Ärger. Es ging nicht ums eigene Auftreten, denn die Leistung stimmte. "Es war kein Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten und Zehnten", sagt Martin Lanig, Co-Trainer des FSV Hollenbach. Es war das gnadenlose Ergebnis, das die Stimmung drückte.

Die SG Sonnenhof Großaspach war effektiv, gewann mit 1:0, baute ihre Erfolgsserie auf vier Siege in Folge aus und festigte den Aufstiegsrelegationsplatz in der Oberliga. "So ist Fußball", meinte FSV-Trainer Dirk Prediger. "Wir waren nicht das schlechtere Team." Ähnliche Worte fand Manager Karl-Heinz Sprügel: "Im Fußball zählen die Tore - und das haben die Großaspacher geschossen. Wir hätten einen Punkt oder mehr verdient gehabt. Ein Lob an die Mannschaft."

Duell ist kein Augenschmaus
Es war ein Spiel zweier Mannschaften, die vor allem mit ihrer defensiven Kompaktheit glänzten. Die Partie war geprägt von langen Bällen, harten Zweikämpfen und vielen Fouls, die aber nie unfair waren. Die Platzbedingungen waren alles andere als optimal, ließen nur wenig Kurzpassspiel zu. In der Anfangsphase kämpften Spieler beider Teams mit ihrer Standfestigkeit. Hinzu kam starker Wind. "Eine fußballerische Analyse fällt mir schwer", meinte SG-Trainer Evangelos Sbonias. "Es war klar, dass hier nicht viel mit Fußball sein wird. Für die Zuschauer war das sicher kein Augenschmaus."

Abnutzungskampf ist ein Wort, das bei solchen Spielen oft fällt, Arbeitssieg. Sbonias: "Man kann sagen, es war glücklich, einige Situationen haben wir nur durch Max Reule überstanden, aber die Jungs haben sich viel erarbeitet." Am Ende hatte seine Mannschaft den einen Moment. Ein langer Ball in der 82. Minute, eine Kopfballverlängerung von Bleart Dautaj, Nico Engel erlief sie, legte quer auf Bastian Frölich und die Direktabnahme des Rechtsverteidigers landete aus 18 Metern im Netz. Auch diese Effektivität ist ein Qualitätsmerkmal.

Schrecksekunde nach Zusammenprall
"Sonnenhof ist immer ruhig geblieben. Die sind nicht nervös geworden, dann reicht auch mal so ein Schuss", meinte Hollenbachs Michael Kleinschrodt. Wie ruhig die Großaspacher waren, zeigt auch eine Szene in der 71. Minute, als Torhüter Maximilian Reule den Ball lange am Fuß behielt und darauf wartete, bis er angelaufen wurde. "Wenn der Torwart zwei Minuten auf Zeit spielt, ist das auch ein Verdienst von uns", sagte Dirk Prediger. Die Räume waren stets eng. Benjamin Kurz kam mal durch (5.), doch Reule blieb ebenso Sieger wie Philipp Hörner auf der anderen Seite wenige Minuten später gegen Dominik Salz und im Nachschuss Fabian Benko.
Kurz vor der Pause rettete Reule noch gegen Lorenz Minder (43.).Hatte in der ersten Halbzeit Großaspach ein leichtes Übergewicht, kehrte sich dies im zweiten Abschnitt um. Mit dem Wind im Rücken machte nun der FSV den stärkeren Eindruck und hatte auch Möglichkeiten. Zunächst aber eine Schrecksekunde in der 57. Minute, als Kleinschrodt und Dominik Salz mit den Köpfen zusammenprallten und liegenblieben. Salz musste sofort vom Feld, Kleinschrodt folgte Mitte der Halbzeit. "Mir war etwas schwindelig und ich wollte nicht mehr voll in jeden Zweikampf", sagte der Mittelfeldspieler.

Großaspach kämpft den Sieg über die Zeit
Dann war wieder Reule zur Stelle, nachdem Kurz (65.) durchgebrochen war. Wenig später wurde ein Ball von Sebastian Schiek aus 50 Metern immer länger und Reule (66.) lenkte ihn mit Mühe über die Latte. Mit ihrer ersten gelungenen Offensivaktion in Halbzeit zwei führten die Gäste dann. Das 1:0 brachten die Großaspacher über die Zeit, weil sich das Team nicht zu schade zum Kämpfen war.
So wurden in Hollenbach Erinnerungen an das Hinspiel wach, das einen ähnlichen Verlauf hatte und mit 1:0 an die SG ging. "Ich denke, wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, auf den Platz gebracht", sagte ein frustrierter Dirk Prediger. "Wenn wir mit dieser Einstellung, diesem Elan, dieser Power auch in die nächsten Spiele gehen, dann mache ich mir überhaupt keine Sorgen."

FSV Hollenbach: Hörner, Schülke, Minder, Kleinschrodt (73. Hahn), Scherer, Kurz (87. Baust), Jonas Limbach, Schiek, Uhl, Krieger (83. Specht), Schmelzle.

SG Sonnenhof Großaspach: Reule, Celiktas, Salz (62. Dautaj), Kutlu (77. Sahiti), Manducio, Mohr, Benko (56. Pfänder), Mbem-Som Nyamsi (57. Engel), Wöhrle, Dinger, Frölich.

Tor: 0:1 (82.) Bastian Frölich.

Schiedsrichter: Daniel Leyhr.

Zuschauer: 275

Wenig Zeit für Regeneration

Am Donnerstag geht es für die Hollenbacher weiter - bei Spitzenreiter Stuttgarter Kickers. Da die anderen Teams aus dem hinteren Tabellenbereich auch nicht gewannen, bleibt der FSV (31 Punkte) Zehnter. Die Heimpartie der SU Neckarsulm gegen Reutlingen wurde aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt.

In den neun verbleibenden Spielen geht es für den FSV weiter gegen den Abstieg. Klarer wird, dass aus der Regionalliga höchstens ein baden-württembergisches Team absteigt und somit nur drei bis vier Oberligisten in die Verbandsliga gehen

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