2886135_1_6cd1ea1a-14d7-4c04-87d2-d462018202eb

Neuer Trainer - Neue Impulse

Der FSV Hollenbach holt "Feuerwehrmann" Marcus Wenninger vom SGV Freiberg

Am Mittwoch feierte die Tochter von Marcus Wenninger ihren 13. Geburtstag. Das vielleicht größte Geschenk wurde aber dem Papa gemacht. Er bekam einen neuen Job als Oberliga-Trainer. Der 44-Jährige unterschrieb einen Vertrag beim FSV Hollenbach. Die Laufzeit beträgt eineinhalb Jahre. Der ehemalige Abwehrspieler des SGV Freiberg folgt auf Ralf Stehle und soll die Hollenbacher im Idealfall zum Klassenerhalt führen.

Keine Angst

"Diese Situation macht mir keine Angst. Ich fühle mich ihr gewachsen", sagt Wenninger. "Aber klar ist auch, ich bin Trainer, kein Zauberer. Wir werden aber alles dafür tun, um die Klasse zu halte."

Ob dazu auch weitere Neuzugänge nach Stürmer Fabian Czaker gehören, ließen sowohl er als auch Manager Karlheinz Sprügel offen. "Ich warne vor blindem Aktionismus. Der Verein und ich sind so vernünftig, dass wir nichts Verrücktes tun. Das wäre auch nicht meine Philosophie", sagt Wenninger. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, werden wir es aber tun. Ich denke, auch so hat die Mannschaft ein gutes Potenzial."

"Er hat einen super Eindruck hinterlassen"

Der Freiberger kennt die Oberliga. Dort fühlt er sich wohl. Deshalb macht ihm auch die Fahrstrecke nichts aus. Dass es ausgerechnet vom FSV Hollenbach ein Angebot in der Winterpause gab, überraschte ihn dann schon. "Die sind ja nicht dafür bekannt, den Trainer schnell zu wechseln", meinte Wenninger. Allzu lange überlegte er aber nicht.

"Er lebt den Fußball und hat auf uns in mehreren Gesprächen einen super Eindruck hinterlassen", sagt Sprügel. "Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, so schnell einen kompetenten und fachlich guten Trainer zu verpflichten. Das war nicht leicht in der Winterpause. Aber er wollte wieder eine aktive Oberligamannschaft trainieren." Insgesamt trainierte Wenninger sieben Jahre im baden-württembergischen Oberhaus.

Viele Stationen als Trainer

Schon bei seinem Start ging es um den Klassenerhalt. Im November 2004 übernahm Wenninger, bis dahin spielender Co-Trainer, den Job von Willi Entenmann. Damit beendete er auch seine aktive Karriere und blieb bis Mai 2011 Coach des SGV Freiberg. Danach trainierte er den Landesligisten FV Ingersheim. Zuletzt war Wenninger dann U19-Coach bei seinem Heimatverein, hatte aber eine Ausstiegsklausel für die Oberliga oder höher.

In der vergangenen Saison scheiterte Wenninger mit den Freibergern knapp am Klassenerhalt. In der Rückrunde übernahm er das Team nach Marijo Maric, Christian Werner und Benjamin Götz als vierter Trainer. Zwar holte er mit dem SGV dann in der zweiten Saisonhälfte 29 Punkte − hinter dem SSV Ulm und dem FSV 08 Bissingen, die drittbeste Bilanz − am Ende stieg der Verein aber trotzdem in die Verbandsliga ab.

"Jetzt gibt es keine Ausreden mehr"

"Er hat unser vollstes Vertrauen, ist aber natürlich kein Garant für den Klassenerhalt. Aber wenn wir es schaffen, machen wir ein Riesenfass auf", sagt Sprügel. "Jetzt ist auch die Mannschaft am Zug. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr."

Beim EBM-Papst Hallenmasters am 8. Januar hat Wenninger nun die erste Gelegenheit einen teil seiner neuen Spieler kennen zu lernen. "Ich werde vor Ort sein, halte mich aber zurück, werde es mir anschauen und vielleicht das eine oder andere Gespräch führen. Das Turnier soll die Mannschaft aber selbst schultern. Es macht aus meiner Sicht wenig sein, es zu leiten", sagt Wenninger. Das große Kennenlernen gibt es dann beim Trainingsstart am 15. Januar.

Blick nach vorne

Und Wenninger will nur nach vorne blicken. "Ich will nicht zu sehr darauf schauen, was in der Hinrunde war. Ich fange ja mit der Mannschaft bei null an und mache mir zunächst mal ein Bild, schaue, was mir im Training auffällt", sagt der Freiberger. Ein großes Videostudium der Vorrundenspiele will er nicht betreiben. Er möchte einfach ganz unvoreingenommen an die Mannschaft rangehen.

"Ich denke, er passt zu uns und auch zu unserem Gehaltsgefüge", sagt Sprügel. Und fügt an: "Natürlich hat er auch Kontakte zu Spielern. Aber wir wissen, dass es schwer ist, jemanden in der Winterpause zu bekommen. Aber wir halten die Augen schon offen." In erster Linie hofft aber auch der Manager, dass die in der Vorrunde angeschlagenen Spieler in der Rückrunde wieder ganz fit sind. Spieler wie Nico Nierichlo oder Boris Nzuzi, die lange ausfielen, aber auch ein Spieler wie Martin Kleinschrodt, der zu Saisonbeginn lange fehlte und dann eine Weile brauchte, bis die Form stimmte.

Marc Schmerbeck - http://www.stimme.de/sport/fussball/oberliga-wuerttemberg/sonstige-Ein-Trainer-aber-kein-Zauberer;art970,3768637

Zurück zur Übersicht
Unsere Sponsoren & Partner