Kontrastprogramm für Oberligist FSV Hollenbach
Ein freies Osterwochenende hatten sich die Spieler des FSV Hollenbach redlich verdient. Allzu sehr wollte sich Dirk Prediger danach aber nicht mehr mit dem 1:0-Coup bei den Stuttgarter Kickers an Gründonnerstag beschäftigen. "Wir haben kein Videostudium mehr gemacht, weil wir alle wissen, dass wir ein sehr gutes Spiel gemacht haben", sagte der Trainer. Sein Fokus galt in erster Linie der Heimpartie am Samstag um 15.30 Uhr gegen das Oberliga-Schlusslicht Freiburger FC.
Denn es gilt nun für das ganze Team, die Spannung hoch zu halten und die Bonuspunkte gegen die Kickers zu vergolden und den Tabellenletzten nicht zu unterschätzen. "Wenn wir denken, wir hätten jetzt schon etwas erreicht, wird es schwer", sagt Prediger. "Aber wir wissen um die Wichtigkeit des Spiels."
Hollenbach muss nachlegen, darf Freiburg aber nicht unterschätzen
Es ist die große Chance für den Tabellen-Neunten, sich noch weiter von den Abstiegsrängen zu entfernen. "Die sind besser als es die Punkte darstellen", sagt Manager Karl-Heinz Sprügel und hat dabei noch das Hinspiel in Erinnerung. Dieses gewannen die Hollenbacher zwar mit 2:0, aber es waren hart erkämpfte drei Punkte. "Das ist eine junge, spielstarke Mannschaft. Aber wir wollen jetzt nachlegen. Das müssen wir. Aber ohne die zu unterschätzen", sagt Sprügel.
Deshalb hat sich das Hollenbacher Trainerteam dann doch dem Videostudium gewidmet und den nächsten Gegner analysiert. "Die sind zuletzt zwei Mal hinten gelegen, haben aber nie aufgesteckt. Das ist auch eine Qualität", sagt Prediger und weist darauf hin, dass für Freiburg nach einem 0:3 gegen Mutschelbach sogar noch der Ausgleich möglich gewesen wäre. "Die Mannschaft lebt und gibt nie auf", warnt Prediger. "Aber es sind jetzt noch sieben Wochen, in denen wir Gas geben müssen. Wir können mit Selbstbewusstsein und breiter Brust auftreten. Und zu Hause haben wir ja auch unsere Stärken."
Die Verletzung von Hannes Scherer ist eine Chance für andere FSV-Spieler, sich in Szene zu setzen
Allerdings muss der Coach etwas umplanen. Kapitän Hannes Scherer verletzte sich in Stuttgart und fällt aus - vielleicht sogar für den Rest der Saison. "Das ist natürlich bitter, da er in einer sehr guten Form war", sagt Prediger, der sich vor allem mit zwei Optionen beschäftigt, den Offensivmann zu ersetzen. "Er hat in den Spielen zuletzt seine Mitspieler stärker gemacht", meint der Coach. "Aber so ist Fußball, da kann es auch mal Verletzungen geben. Das ist jetzt eine Chance die andere nutzen können und auch werden." So werden die Trainingseindrücke entscheiden, wer den frei werdenden Platz in der Startelf bekommt. Andererseits fehlt auch der Freiburger Top-Torjäger David Tritschler gelb/rot gesperrt.
Hollenbach holte zuletzt aus fünf Spielen neun Punkte
Nach einem Punkt aus den ersten beiden Spielen, haben die Hollenbacher nun zuletzt große Schritte in Richtung Klassenerhalt gemacht - holte neun Punkte aus den letzten fünf Spielen, schlug unter anderem die Spitzenteams Göppingen und Stuttgart. "Ich denke, jeder kleine Baustein spielt eine Rolle für die Stabilität", sagt Prediger. "Jeder hat immer daran geglaubt und keiner hat sein eigenes Wohl vor das der Mannschaft gestellt. Die Spieler nicht, wir Verantwortlichen auch nicht. Und wir können einem Gegner auch mal unser Spiel aufdrücken." So wie es beim Tabellenführer gelang. "Die waren etwas überrascht", sagt Prediger. "Man muss aber auch sagen, dass unser Kader viel Potenzial hergibt. Wir haben viel Körperlichkeit, aber auch fußballerisches Talent."
Trainer Dirk Prediger sieht im Team weiteres Entwicklungspotenzial
Aber er hätte es gerne, dass seine Spieler noch mehr den Ball wollen, noch stärker aus dem Deckungsschatten rauskommen. "Das sind so die Felder, die wir noch entwickeln wollen", meint der Coach. "Wir haben unsere Schlüsse gezogen und gehen den Weg weiter. Entwicklungspotenzial ist jedenfalls noch da."
Am Samstag wird sich erstmal zeigen, wie gut die Mannschaft mit dem Kontrastprogramm zurecht kommt - mit dem Schlusslicht, nachdem es zuvor gegen zwei Topteams ging.