Hollenbach ist in Nöttingen unter Flutlicht gefordert

Der Oberliga-Aufsteiger FSV Hollenbach fährt an diesem Freitagabend zum FC Nöttingen. Trainer Martin KLeinschrodt hat einen Plan, wie es auch gegen den erfahrenen Oberligisten gepunktet werden kann.

von Marc Schmerbeck


Der Blick auf die Oberliga-Tabelle zeigt weiter, dass drei der vier Aufsteiger auf dem besten Wege sind, sich in der Liga zu etablieren. Der FC Holzhausen, der ATSV Mutschelbach und der FSV Hollenbach haben sich hinter dem Spitzentrio Stuttgarter Kickers, Göppinger SV und Sonnenhof Großaspach auf den Rängen vier bis sechs eingegliedert. Eine nette Momentaufnahme nach elf Spieltagen. Mehr aber auch nicht. Zumindest für FSV-Trainer Martin Kleinschrodt. "Wie die Tabellensituation aussieht, ist mir völlig egal", sagt er.


Abstand zu den hinteren Plätzen halten

Wichtiger als der aktuelle sechste Platz sollte für die Hollenbacher auch sein, dass der Abstand auf die abstiegsgefährdeten Ränge noch nicht allzu groß ist. Deshalb ist für Kleinschrodt auch klar: "Wir wollen in Nöttingen einen Punkt. Wenn es mehr wird, ist es auch gut." Die Partie findet bereits heute Abend um 19 Uhr statt. Und das ist auch der zweite Punkt, warum der FSV--Coach nicht auf die Tabelle schauen will. Die seit Jahren in der Oberliga etablierten Nöttinger legten einen schwachen Saisonstart hin, stehen auf Rang 15. Auf dem Papier fährt also Aufsteiger Hollenbach als Favorit zum ehemaligen Regionalligisten. Aber eben nur auf dem Papier.


Denn ein Blick auf den Kader der Gastgeber zeigt, dass der FCN über sehr viel Qualität verfügt, diese aber bislang noch nicht voll abrufen konnte. Seit einem Trainerwechsel Ende September folgten aber ein 4:0-Heimsieg gegen Ravensburg und ein 1:1 im Derby bei Mutschelbach.


Kleinschrodt rechnet mit einem hitzigen Spiel


"Die versuchen den Moment wieder auf ihre Seite zu ziehen. Das wird jetzt ein Freitagabendspiel, ein hitziges Spiel bei denen im Stadion unter Flutlicht", sagt Kleinschrodt. "Unser Ziel ist es, dort zu bestehen. Wir werden uns dagegenstemmen. Sie haben eine starke Offensive, die dürfen wir ähnlich wie gegen Holzhausen nicht zur Entfaltung kommen lassen. Das werden wir auch nicht."


Und er zählt mit dem "Unterschiedsspieler" Niklas Hecht-Zirpel auf der Zehn, Nikolaos Dobros, Timo Brenner, Jimmy Marton, Ernesto De Santis oder Eray Gür gleich eine Reihe von Nöttingern auf, die auch schon Regionalliga-Erfahrung gesammelt haben. Dazu kommt Stürmer Anton Fink mit seinen 77 Zweitliga-Einsätzen.


Starke Leistung gegen Holzhausen


Aber um so viel geballte Offensivkraft auszuschalten, braucht es erneut eine Leistung wie beim 2:0-Heimsieg gegen Holzhausen. "Über das gesamte Spiel gesehen, war das schon eine unserer besten Saisonleistungen", sagt Kleinschrodt. "Wir haben uns gut auf den Gegner eingestellt, ohne unser eigenes Spiel davon zu sehr beeinflussen zu lassen. Wir bekommen es gut hin, dass wir auch unser eigenes Ding durchziehen."


Und so versuchte er während der Woche die Stärken der Nöttinger herauszufiltern und die richtigen Lösungsansätze dagegen zu erarbeiten. "Wir wollen aggressiv in den Zweikämpfen sein und konzentriert verteidigen", sagt Kleinschrodt über einen der Ansätze. "Das bekommen wir zurzeit auch gut hin, weil wir einen für unsere Verhältnisse großen, ausgeglichenen Kader haben."


Dadurch kann der Trainer seinen Spielern auch immer mal wieder Pausen gönnen. "Das ist schon ein Pluspunkt, denn nach den Regenerationsphasen sind wir dann auch wieder frisch im Kopf", erklärt Kleinschrodt. Dadurch werden leichte Eigenfehler vermieden. Zu Beginn der Saison gelang dies noch nicht.


In Nöttingen werden die Hollenbacher nun voraussichtlich auf den kranken Kapitän Manuel Hofmann verzichten müssen, der schon gegen Holzhausen aussetzte. Außerdem fehlt Marc Wagemann aus beruflichen Gründen.


"Wir wissen, was auf uns zukommt", sagt Kleinschrodt. Beim letzten Auftritt des FSV in Nöttingen, beim 4:2 im Mai 2016 stand der heutige Trainer noch selbst auf dem Platz. Insgesamt hat der FSV gegen den FC eine fast ausgeglichene Bilanz mit vier Siegen in zehn Spielen - bei einem Unentschieden.

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