FSV Hollenbach steht vor zwei Oberliga-Kellerduellen

Oberligist FSV Hollenbach ist im vorletzten Spiel des Jahres als Tabellenzwölfter zu Gast beim FC 08 Villingen. Warum der FSV-Trainer zuletzt auf Videoanalyse setzte.

von Alexander Bertok


Es läuft nicht rund für den FSV Hollenbach im Herbst 2022. Vier Niederlagen im Oktober, dann ein Zwischenhoch Anfang November mit einem Sieg in Oberachern, gefolgt von zwei Abnutzungs-Kampfspielen beim 0:0 gegen Ravensburg und der 1:2-Pleite gegen den ATSV Mutschelbach - in den vergangenen sieben Spielen gab es nur vier Punkte für die Hohenloher.


In dieser Phase ging es für den FSV in der Tabelle abwärts von Platz sechs auf zwölf. Am Samstag (14 Uhr) beim Elftplatzierten FC 08 Villingen und eine Woche später beim Tabellen-16. Sport-Union Neckarsulm geht es für den FSV in zwei Kellerduellen um einen versöhnlichen Jahresabschluss.


Die Stimmung im Team sei "sehr gut", erzählt Trainer Martin Kleinschrodt, er habe seit dem Oberachern-Spiel auf eine Video-Analyse gemeinsam mit dem Team verzichtet, am Dienstag sei es aber wieder mal nötig gewesen. "Um so unsere Themen gezielt ansprechen zu können", erklärt Kleinschrodt. "Um den Jungs zu zeigen, wo können sie sich noch verbessern, wo im nächsten Spiel mit mehr Willen der eine Schritt mehr gemacht werden kann." Damit solche Spiele auf Augenhöhe wie gegen Mutschelbach nicht verloren werden.


Vorausdenkend agieren, das ist das Ziel

Der Trainer versuchte anhand der Videoszenen Lösungsansätze aufzuzeigen, wie "man in den Modus kommt, vorausdenkend zu agieren" um in der Lage zu sein, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Speziell sprach Kleinschrodt die Torabschlussmomente an, da am Defensiv-Verhalten derzeit nichts auszusetzen sei: "Man muss hoffen und damit rechnen, den Ball zu bekommen. Ich habe früher meine Tore geschossen, weil ich immer wieder auf den Ball lauerte."

Es geht Kleinschrodt darum "in den knappen Spielen die entscheidenden Dinge zu tun, das ist der nächste Entwicklungsschritt". Im Vergleich zur vergangenen Saison in der Verbandsliga haben in der Oberliga die Gegner eine andere Qualität. "Da muss von uns jetzt ein weiterer Schub folgen."

Auf die Niederlagenserie im Oktober blickt niemand zurück. "Diese Spiele interessieren mich nicht mehr, da wir jetzt einen ganz anderen Fußball spielen" hofft Kleinschrodt, dass in den letzten beiden Begegnungen in diesem Jahr dieses Glücks-Momentum zurückkehrt, das bei den guten Leistungen gegen Ravensburg und Mutschelbach, so schmerzlich vermisst wurde.

Das Hinspiel in Hollenbach gegen Villingen, war eines dieser engen Partien, die aber 1:0 gewonnen wurde. "Der FC ist ähnlich aufgestellt wie wir, mit vielen Talenten im Team", sagt Kleinschrodt. Die haben aber auch erfahrene Spieler aus der Regionalliga und vorne super Goalgetter."


Villingen hinkt den eigenen Ansprüchen hinterher

Platz zwölf und der FC 08 Villingen, das passt eigentlich nicht zusammen. "Die haben schon den Anspruch vorne mitzuspielen", weiß Kleinschrodt. Die Gastgeber waren in der Runde 2017/18 Oberliga-Vizemeister, 2019/20 Fünfter und 2021/22 Vierter. "Wir sind definitiv nicht der Favorit, wenn wir nach Villingen fahren, versuchen aber alles rauszuhauen und wären im Vorfeld mit einem Punkt zufrieden. Meine Jungs haben ein dickeres Fell bekommen und das sollen sie am Samstag auch zeigen."

Der 1:0-Erfolg im Hinspiel ist kein Maßstab mehr, da trat Hollenbach noch mit der Euphorie des Aufsteigers an, inzwischen ist der FSV in der harten Realität der Oberliga angekommen, hat auch Lehrgeld zahlen müssen. Nun muss die Mannschaft zeigen, welche Lehren gezogen wurden, oder wie es Kleinschrodt fordert, jetzt den nächsten Schritt in der sportlichen Entwicklungsstufe gehen.

Vier Zähler aus den letzten beiden Spielen vor der Winterpause würden den Hollenbachern gut tun, auch weil dann zwei Mitkonkurenten im Kampf um den Klassenerhalt im direkten Vergleich nicht dreifach gepunktet hätten.

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