FSV Hollenbach rückt dem Klassenerhalt näher
Ein klein wenig Kritik musste dann doch sein. "Es war das schlechteste Spiel von uns, seit ich Trainer bin", sagte Dirk Prediger. Doch der Coach des Oberligisten FSV Hollenbach hatte wenige Augenblicke vorher auch gesagt: "Wir haben 4:0 gewonnen, da gibt es wenig zu bemängeln." Es war ein glanzloser Erfolg, der zum tristen Wetter passte.
Ein Arbeitssieg gegen das Schlusslicht Freiburger FC, der über weite Strecken zwar souverän war, aber doch zwischendrin in Gefahr hätte geraten können. "So blöd es klingt, aber wenn wir ein Gegentor bekommen, kann es schnell anders laufen", meinte Michael Kleinschrodt. Er machte in der Woche zuvor seine sportliche Zukunft klar und wird nächste Saison für den Bayernligisten Spvgg Ansbach auflaufen. "Aber es hat sich dann doch Qualität durchgesetzt", sagte Kleinschrodt. "Die drei Punkte waren wichtig und auch die Tore für das Torverhältnis."
Personelle Wechsel in der Startelf
Die Hollenbacher haben nun 37 Zähler auf dem Konto, stehen auf Platz neun, haben sich aber trotzdem noch nicht aller Abstiegssorgen entledigt. "Es bleibt eng bis zum Schluss. Wir haben noch sieben Endspiele. Wir wollen jedes gewinnen", betonte Trainer Dirk Prediger. Aber wenn das Team weiter so auftritt wie zuletzt, sollte der sichere Klassenverbleib nur noch eine Frage der Zeit sein - doch das dachten die Holenbacher auch schon in der Hinrunde und es folgte eine Negativserie.
Gegen Freiburg musste Prediger etwas umstellen. Klar war schon länger, dass Kapitän Hannes Scherer mit seiner Innenbandverletzung, die er sich beim 1:0-Sieg bei den Stuttgarter Kickers zuzog, ausfallen würde. Für ihn rückte Kleinschrodt aus dem zentralen Mittelfeld eine Position nach vorne, dafür kam Christoph Rohmer in die Startelf. Kurz vor Spielbeginn musste Marius Uhl passen, weil es ihm nicht gut ging. Für ihn spielte Matthias Hahn als linker Außenverteidiger.
Hollenbach dominiert im Verwaltungsmodus
Der FSV dominierte von Beginn an - ohne das ganz hohe Tempo zu gehen. Hollenbach hatte meist den Ball, verlagerte das Spiel in die Hälfte der Freiburger. Doch klare Möglichkeiten blieben aus. Aber die Gastgeber verfielen keinesfalls in Hektik, blieben geduldig und warteten auf ihre Chancen. Die erste ergab sich in der 19. Minute und führte auch zum 1:0: Noah Krieger setzte sich auf rechts durch, legte zurück und Jonas Limbach schloss ab.
Die Führung gab Ruhe und Sicherheit. Der FSV blieb auch danach spielbestimmend. Doch gegen Ende der ersten Hälfte ließ auch Freiburg nach einem langen Ball seine Gefährlichkeit aufblitzen. Doch Fabian Amrhein (35.) zielte nach einem langen Ball zu hoch. Dann steckte Limbach in der 39. Minute den Ball durch, Lorenz Minder lief auf den Torhüter zu und schob ihn ins Netz - auch das 2:0 war verdient. Doch kurz vor dem Pausenpfiff hatte der FSV erneut Glück als der Ball am Pfosten landete.
Freiburg nutzt seine Chancen nicht
Nach dem Seitenwechsel verwalteten die Gastgeber zu sehr. Sie waren in der Phase auch nicht konsequent genug in den Zweikämpfen. Doch Freiburg bestrafte die Schwächen nicht durch Tore. Dabei hatten sie durchaus gute Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. "Wir machen einfach unsere Chancen nicht", ärgerte sich FFC-Co-Trainer Simon Behr. "Aber wir haben uns nicht hängen lassen."
Und so schlug eben der FSV noch zwei Mal "wie aus dem Nichts" zu, wie Kleinschrodt fand. Denn zunächst hatte Freiburg eine gute Möglichkeit. Hollenbach klärte die anschließende Ecke. Dann ging es ganz schnell: Benjamin Kurz nutzte einmal mehr seine Geschwindigkeit, legte quer und Marco Specht erzielte in der 75. Minute das 3:0.
Benjamin Kurz tütet den Dreier ein
In der 85. Minute musste FSV-Torwart Philipp Hörner noch einmal bei einem Freistoß von Amrhein eingreifen. Drei Minuten später machte Kurz mit dem 4:0 den wichtigen Hollenbacher Sieg klar. Jann Baust hätte sich den Treffer eigentlich verdient, doch sein Ball prallte ein Stück weg, genau vor die Füße von Kurz.
"Es war kein gutes Spiel", stellte Co-Trainer Martin Lanig fest, als er vom Platz lief. Aber über das Ergebnis konnte auch er lächeln. Auch solche Spiele müssen erst einmal unbeschadet überstanden werden. Und etwas Kritik darf dann auch sein.
FSV Hollenbach: Hörner - Schülke, Hahn, Minder (82. Wagemann), Kleinschrodt (64. Specht), Kurz, Jonas Limbach, Schiek, Rohmer (77. Felix Limbach), Krieger (65. Baust), Schmelzle.
Freiburger FC: Bergmann - Faßbinder, Polzer, Fischbach (62. Hinrichsen), Ivancic, Himmelsbach (68. Ernst), Gehring, Zeyer, Amrhein, Allgaier (74. Galli), Ebel (46. Eggert).
Tore: 1:0 (19.) Jonas Limbach, 2:0 (39.) Lorenz Minder, 3:0 (75.) Marco Specht, 4:0 (88.) Benjamin Kurz.
Schiedsrichter: Christoph Busch.
Zuschauer: 351.