Es geht wieder los
Die Hollenbacher sind es zwar kaum anders gewohnt, doch die Winter-Vorbereitung war erneut von schwierigen Platzbedingungen geprägt. Während viele der Konkurrenten nur der Kälte trotzen mussten, hatten es die Rot-Blauen bis vor kurzem mit einem komplett verschneiten und zugeeisten Platz zu tun. Doch das ist nun egal. Am Samstag (15 Uhr) geht beim Aufsteiger TSG Öhringen der Verbandsliga-Spielbetrieb endlich weiter.
Einen kleinen Vorteil haben die Öhringer dabei, denn sie haben schon ein Pflichtspiel in 2018 hinter sich. Beim Mitaufsteiger SKV Rutesheim konnte sich die TSG mit 3:2 durchsetzen.„Der Sieg hat denen sicher Auftrieb gegeben“, sagt Manager Karl-Heinz Sprügel. „Aber unser Anspruch muss sein, dort zu gewinnen.“ Schließlich fährt der Tabellenzweite zum Vorletzten. „Aber ein Derby hat seine eigenen Gesetze“, sagt Sprügel. Zumal sich die Hollenbacher in dieser Saison auswärts nicht gerade wohl fühlten und ein Spiel auf Kunstrasen droht. „Das müssen wir aus den Köpfen bekommen“, sagt Sprügel.
Er hat eine eher durchwachsene Vorbereitung gesehen. Im letzten Test spielten die Hollenbacher 2:2 beim nordbadischen Verbandsligisten VfB Eppingen. Sprügel sah gegen den Oberligisten Neckarsulmer Sport-Union sowie den FV Lauda aber auch zwei ganz starke Auftritte seiner Mannschaft. „Wir sind körperlich gut drauf“, sagt Sprügel. „Da gibt es keine Defizite.“
Bleibt abzuwarten wie FSV-Coach Marcus Wenninger, mit dem im Winter für nächste Saison verlängert wurde, und seine Mannen mit den Abgängen der Winterpause zurechtkommen. Mit Serkan Uygun verließ der treffsicherste Hollenbacher der Vorrunde den Verein und versucht sein Glück in der zweiten türkischen Liga bei Ottocool Karagümrük - seine ersten Auftritte dort waren vielversprechend. Jan Schreiber verabschiedete sich zum Studium. Ebenfalls nicht mehr beim FSV spielt Lukas Zucknick, der am am Samstag auf der anderen Seite, nämlich als Öhringer, auf dem Platz stehen wird. Matthias Hartwig zog es zurück ins Rheinland und Kevin Röckert zum Würzburger FV, wo er bereits vor seiner Zeit beim FSV die Kickschuhe schnürte. Dafür verstärken Christoph Rohmer, der zuvor bereits einige Male im Mannschaftstraining der Hollenbach war, und Jan Ruven Schieferdecker den FSV. Zuletzt begrüßte Wenninger auch wieder Hannes Volk. Nach einem halben Jahr Pause steht auch er wieder im Kader. Der Rückkehrer könnte als Führungsspieler eine ganz wichtige Rolle in der Rückrunde spielen.
Klar ist mittlerweile auch, dass Nico Nierichlo (TSV Michelfeld) und Sebastian Walz (TSV Oberwittstadt) nach dieser Saison den FSV verlassen. Ansonsten verlängerte Sprügel mit den meisten Spielern des aktuellen Kaders. Fragezeichen gibt es noch bei Timo Brenner, Boris Nzuzi und Fabian Czaker. Die Planungen stehen vor dem Derby also bereits auf soliden Beinen. „Wir dürfen Öhringen auf keinen Fall unterschätzen“, sagt Sprügel. „Wir müssen da mit 100 Prozent reingehen, sonst reicht es nicht.“ Er lässt sich vom deutlichen 5:1 im Hinspiel nicht täuschen.
Obwohl sich beide Vereine sehr schätzen, wird diese Freundschaft am Samstag sicherlich für 90 Minuten ruhen. Fabian Czaker und Jan-Ruven Schieferdecker trugen bereits das Öhringer Trikot. Auf der anderen Seite stehen mit Zucknick und Torjäger Volkan Demir zwei Ex-Hollenbacher. „Das wird schon ein besonderes Spiel für mich“, sagt Demir. „Aber es wird nicht einfach. Das ist eine Mannschaft, die bis zum Schluss vorne mitspielen kann. Ich würde mich freuen, wenn die den Aufstieg schaffen würden.“ Freiwillig Punkte lassen werden die Öhringer trotz der guten Wünsche aber nicht. „Wir haben nach dem Sieg gegen Rutesheim nicht den ganz großen Druck“, sagt Demir. „Aber wir haben da auch Selbstvertrauen getankt.“