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Enttäuscht & Wütend

FSV-Coach Stehle war nach der unnötigen Niederlage gegen Freiberg sichtlich angefressen

FSV-Trainer Ralf Stehle ist angefressen

Am Ende blieben Kopfschütteln und große Enttäuschung. Es war wie so oft in dieser Saison gewesen: Der FSV Hollenbach spielte engagiert, war 60 Minuten das bessere Team, belohnte sich aber nicht.

FSV-Trainer Ralf Stehle war nach der 1:3-Niederlage gegen den SGV Freiberg in der Fußball-Oberliga deshalb auch angefressen: "Es ist einfach ärgerlich, weil uns das zum wiederholten Mal zu Hause passiert ist."

Leichtfertig hatte seine Mannschaft erneut ein Spiel aus der Hand gegeben, baute einen Gegner der schon am Boden war, wieder auf. Wäre es zur Pause 3:1 oder gar 4:1 gestanden, hätte sich der Aufstiegsaspirant nicht beklagen können. In den ersten 45 Minuten lag das Chancenverhältnis aus Sicht der Hollenbacher bei 9:2. Der Halbzeitstand war aber 0:0. Die Freiberger hatten die Halbfinal-Niederlage im WFV-Pokal gegen Reutlingen augenscheinlich noch nicht verdaut. "Man hat gesehen, dass uns das noch im Kopf steckte", meinte SGV-Trainer Ramon Gehrmann. Seine Mannschaft trat verunsichert auf. Von der immer wieder gelobten Spielstärke war nicht viel zu sehen.

Hollenbach zeigte sich dagegen mit viel Selbstvertrauen, spielte stark und dominierte die Anfangsphase klar. Volkan Demir (5.), Boris Nzuzi (8.) und erneut Demir ließen die ersten Möglichkeiten liegen. Die beste Chance in der 22. Minute: Tobias Scheifler legte den Ball in die Mitte und Demir traf aus kurzer Distanz nur die Latte. Zwei Minuten später lenkte SGV-Torhüter Bortel einen Volleyschuss von Scheifler über die Latte. "Wir hatten einige gute Aktionen", sagte Stehle. Nach rund einer halben Stunde ließen die Freiberger kurz ihre Gefährlichkeit aufblitzen. Doch Sebahattin Öztürk (35.) und Sebastian Bortel (37.) scheiterten an Torhüter Karel Nowak. Kurz vor der Pause hatten Nzuzi (41.) aus spitzem Winkel und Julian Schiffmann (45.) aus kurzer Entfernung noch einmal die Möglichkeit zur Führung liegen lassen.

Eine Einzelaktion von Maximilian Gebert (52.) brachte dann doch das 1:0. In der eigenen Hälfte hatte er sich den Ball geschnappt, lief durch, ließ sich nicht stoppen und traf. Demir hatte wenige Augenblicke später noch eine Möglichkeit. Dann begann Hollenbach, das Spielen einzustellen und Freiberg wurde langsam stärker. Die Ballsicherheit stellte sich bei den Gästen ein. Der FSV stand nicht mehr so kompakt. Und mit einem Freistoßtor sorgte Hakan Kutlu für die Wende. In der 66. Minute stand es 1:1, ohne dass es sich zuvor angedeutet hätte. In der 68. Minute bereitete Kutlu das 1:2 vor. Freiberg konterte den FSV gnadenlos aus, wie zuvor Gebert auf der anderen Seite, zog Kutlu davon, spielte den Ball zu Marius Kunde und der traf. Es waren Wirkungstreffer. Ein Doppelschlag mitten in die Hollenbacher Moral. "Das hat uns im Kopf platt gemacht", nannte es Stehle. "Es war bis zum 1:1 eine richtig gute Leistung von uns. Aber wir hätten schon in der ersten Halbzeit in Führung gehen müssen. Es wäre für uns mehr drin gewesen. Auch wenn Freiberg nach dem Ausgleich besser war."

Von den Gastgebern kam jetzt nichts mehr. Es spielte nur noch Freiberg. Ein Lehrbeispiel für die Frage: Wie baue ich einen Gegner auf? Als Kunde in der 76. Minute das 1:2 erzielte, war die Partie gelaufen. "Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment machen", meinte Gehrmann. "Wobei Hollenbach in der ersten Halbzeit sehr, sehr stark und überlegen war. Da hatten wir Glück." Für sein Team ist Relegationsplatz 2 weiter in Reichweite. Er lobte aber auch die Gastgeber: "Ich ziehe den Hut vor der Arbeit, die hier geleistet wird. Das ist eine tolle Truppe mit einem tollen Teamgeist." Und nach dem ersten Sieg in Hollenbach lobte es sich von Gästeseite besonders gut.

Statistik

Tore
1:0 (52.) Maximilian Gebert
1:1 (66.) Hakan Kutlu
1:2 (69.) Spetim Muzliukaj
1:3 (76.) Marius Kunde

Zuschauer
334

FSV Hollenbach
Karel Nowak, Marcel Baumann (87. Maximilian Egner), Daniel Schmelzle, Maximilian Gebert, Martin Schmidt, Julian Schiffmann, Tobias Scheifler, Michael Kleinschrodt (71. Luca Pfeiffer), Martin Kleinschrodt, Boris Nzuzi, Volkan Demir (82. Daniel Martin).

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