Das Duell der Dorfclubs in Hollenbach

Fußball-Oberligist FSV Hollenbach empfängt mit der SG Sonnenhof Großaspach den Tabellenzweiten. Warum Sebastian Schiek glaubt, dass auch gegen das Spitzenteam etwas für den FSV drin ist.


von Marc Schmerbeck

Zum ersten Mal wird Sebastian Schiek am Samstag um 15.30 Uhr die Stufen in der Jako Arena neben einigen ehemaligen Teamkameraden erklimmen. Insgesamt 166 Spiele absolvierte der Außenverteidiger für die SG Sonnenhof Großaspach - in der 3. Liga und Regionalliga. Nach dem Abstieg des selbst ernannten Dorfklubs in die Oberliga, war der 33-Jährige zunächst ein halbes Jahr vereinslos, bis er sich im Winter dem FSV Hollenbach anschloss. Vorfreude auf alte Bekannt

"Wir freuen uns darauf", sagt Schiek vor dem Duell der beiden so verschiedenen Dorfclubs. Denn die SG Sonnenhof Großaspach wurde erst 1994 gegründet, spielte immerhin von 2014 bis 2020 in der 3. Liga und zählt mit 850 Mitgliedern mehr als Hollenbach Einwohner (589) hat.

"Wir haben nichts zu verlieren, da wir in den letzten beiden Spielen sechs Punkte geholt und auch gut gespielt haben", sagt Schiek. Trotz des großen Umbruchs bei der SG vor dieser Saison hat Schiek noch mit einigen Aspachern zusammengespielt - unter anderem mit Torhüter Maximilian Reule, Torjäger Dominik Salz oder Bastian Frölich.

In Hollenbach ist es für jeden Gegner schwierig
"Das ist eine Mannschaft, die vor allem daheim ihre Punkte holt. Auswärts haben sie immer wieder so ihre Probleme", sagt Schiek. "Und die wissen auch, dass es nicht schön ist, in Hollenbach zu spielen." Denn der FSV setzt seinerseits auf die eigene Heimstärke. Und auch das knappe 0:1 in Großaspach dürfte als Mutmacher taugen. Lange hielten die Hollenbacher in der Hinrunde gut mit, um erst kurz vor Schluss das Gegentor zu kassieren. Torschütze in der 79. Minute war Nico Engel.

"Wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen", sagt Schiek. "Das zeichnet auch die Truppe aus. Das habe ich in der Form noch nie erlebt, dass eine Mannschaft so auftritt wenn sie hinten liegt." Und auch sonst passe es innerhalb des Teams. "Ich wurde von Anfang an gut aufgenommen, auch im Büro", sagt Schiek, der mittlerweile auch seine Arbeitsstelle bei Jako angetreten hat. "Es ist mir leicht gefallen, mich zu integrieren", meint er und fügt grinsend hinzu: "Ich komme ja auch vom Dorf, bin ein Dorfkind."

In der Nähe von Bruchsal wuchs er auf. Aktiv spielte er für den Karlsruher SC, die SG Sonnenhof Großaspach, den SC Fortuna Köln und den VfR Aalen. Und jetzt ist sein nächstes Ziel, mit dem FSV die Klasse zu halten und idealerweise noch ein paar weitere Jahre Fußball zu spielen. "Ich bin total sicher, dass die Mannschaft nicht so schlecht ist, wie es angesichts der Tabellensituation ausgesehen hat", sagt Schiek. "Wir haben spielerisch gute Ansätze. Was außer Frage steht, ist der Teamspirit. Der ist überragend und auch ganz wichtig. Denn die Kabine holt in einer Saison auch einige Punkte."

Nach zwei Siegen in Folge ist der FSV im Soll
Mit 31 Zählern auf Platz zehn ist der FSV durch die beiden Siege zuletzt wieder im Soll. Gerade nach den ersten beiden Spielen in diesem Jahr habe es gut getan. Aber auch Großaspach befindet sich im Aufwind. Nach der Winterpause verlor die SG gegen den 1. CfR Pforzheim, gewann dann aber drei Mal in Serie souverän. Am vergangenen Freitag wurde Mutschelbach 5:1 geschlagen. SG-Trainer Evangelos Sbonias lobte, dass die offensiven Abläufe immer besser zusammenlaufen.

"Langsam zahlt sich unsere harte Arbeit im Training aber in vielerlei Hinsicht aus. Nichtsdestotrotz gilt es bei allem Torhunger, den wir auch in den letzten drei Spielen bewiesen haben, unsere Defensivarbeit keinen Millimeter zu vernachlässigen", sagt Sbonias. "Das wird auch wieder die Basis für das Spiel am Samstag beim FSV Hollenbach sein, der momentan gut drauf ist. Gegen Hollenbach gilt es, von der ersten Sekunde an voll fokussiert zu sein, um so unsere Dinge auf den Platz zu bringen, um am Ende dann auch erneut erfolgreich zu sein."

Daheim kann FSV jeden schlagen
Ähnlich sieht es auch FSV-Coach Dirk Prediger. "Es sind manchmal Nuancen und Kleinigkeiten, die entscheiden. Das müssen wir uns Spiel für Spiel erarbeiten." Und für den Trainer ist klar: "Daheim können wir jeden schlagen, egal, wer kommt."

Dass es zumindest nicht ganz einfach ist, aus dem Greut Siege mitzunehmen, erlebten die Großaspacher auch als Drittligist im einen oder anderen Pokalkampf. Beim letzten 2017 war Maximilian Reule noch dabei gewesen. Beim 10:9-Sieg nach Elfmeteschießen, traf auch er. Schiek wurde eingewechselt. Und mit Pascal Sohm stand damals noch ein ehemaliger Hollenbacher in der Startelf der SG.

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