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Außer Spesen nichts gewesen

Gegen Ravensburg fuhr man vergebens 500 Kilometer - nun mit Wut im Bauch gegen Pfullendorf

Im Osterreiseverkehr

Seinen Ausflug nach Ravensburg musste der Fußball-Oberligist FSV Hollenbach unter dem Motto "Außer Spesen nichts gewesen" verbuchen. Das Spiel wurde abgesagt - unter ärgerlichen Umständen.

Die Oberligapartie des FSV Hollenbach beim FV Ravensburg wurde am Gründonnerstag abgesagt. Kurzfristig. Das war es auch, was Kurt Sprügel ärgerte. Denn bereits am Morgen war der Hauptplatz im Stadion von der Stadt gesperrt worden. Und der Kunstrasen war bereits belegt. Dies hätten die Vereinsverantwortlichen durchaus wissen können und auch bedenken müssen. Den Nebenplatz, der als Spielfeld dienen sollte, charakterisiert Sprügel so: "Auf dem Platz steht Wasser. Der ist etwas größer als unser Trainingsplatz. Aber sonst sieht er genauso aus wie unserer." Und das ist keinesfalls oberligatauglich. Das sah auch der Schiedsrichter und pfiff erst gar nicht an.

"Wenn die uns um zwölf angerufen hätten, wäre alles o.k. gewesen. Aber so. Das sind doch keine 30 Kilometer." So mussten die Hollenbacher 250 Kilometer fahren. Hin und unverrichteter Dinge wieder zurück. Im Osterreiseverkehr. Die Ravensburger wollten auf jeden Fall spielen, unterschätzten zu Lasten der Hohenloher aber das Wetter und ihren eigenen Nebenplatz. Und das nur, um eine weitere englische Woche zu vermeiden, die man jetzt wohl trotzdem hat. Ein großes Ärgernis für die Hollenbacher - nicht unbedingt wegen des verlorenen Tages, sondern weil die Absage einfach abzusehen war. "Wir wussten, dass es regnen sollte", sagte FV-Trainer Wolfram Eitel der "Schwäbischen Zeitung". "Aber wir hatten die Hoffnung, dass es nicht so schlimm ist." Falsch gehofft. Er sagte dann zu einem möglichen Spiel auf dem Nebenplatz: "Das wäre grenzwertig gewesen." "Als wir dort waren, dachte man, die Welt geht unter", beschreibt Sprügel die Wetterverhältnisse. Und das war wohl nicht erst gegen 16 Uhr der Fall.

Schon im Winter hatten die Hollenbacher Pech mit einer Spielverlegung gegen Ravensburg. Da wollten die FSV-Verantwortlichen gerne erst in diesem Jahr spielen, wegen der schwierigen Winterverhältnisse in Hollenbach. Die Ravensburger wollten nicht verlegen, also wurde gespielt. Zumindest nutzten die Hollenbacher dann am Donnerstag den Trainingsplatz für eine kurze Übungseinheit, bevor sie wieder nach Hause fuhren. Irgendwann steht nun wieder eine Fahrt nach Ravensburg an - wohl wieder wochentags.

Anders betrachtet kam dem FSV die Spielabsage gar nicht so unrecht. "Wir hätten ohne sieben Stammspieler spielen müssen", sagt Sprügel. Zwar war Martin Schmidt nach seiner Krankheit wieder zur Mannschaft gestoßen, dafür meldeten sich Maximilian Gebert (krank) und Boris Nzuzi (Schulterverletzung) ab. Ebenfalls wäre Michael Kleinschrodt ausgefallen.

Er könnte am Montag, wenn der SC Pfullendorf um 15 Uhr ins Greut kommt, eventuell wieder spielen. Auch Gebert könnte dann einsatzfähig sein. Gut möglich ist, dass die Partie auf dem Hollenbacher Kunstrasenplatz stattfinden wird. Er dürfte am Montag nicht belegt sein. "Wir müssen mal abwarten, wie die nächsten drei Tage werden", sagte Sprügel am Donnerstag.

Vielleicht werden die Hollenbacher auch ein bisschen von dem Ravensburg-Ärger mit in die Partie gegen Pfullendorf nehmen. "Die Spieler wissen, dass sie im letzten Heimspiel nicht so gut gespielt haben, dass wir da einen Dreier hätten holen müssen", meint Sprügel. "Ich erwarte, dass alle bereit sind, mit nach hinten zu laufen. Wir haben drei, vier Spieler, die das nicht immer konsequent tun. Ich erwarte, dass die Laufbereitschaft da ist."

Die Pfullendorfer stehen derzeit auf Rang 13 der Oberliga. Am Donnerstag gelang ein 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC II - mit nun 30 Zählern ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt. Beide Treffer erzielte Stefan Vogler.

An der Tabellsenspitze macht der SV Spielberg weiter große Schritte in Richtung Titel. Nach dem 3:1-Sieg gegen Villingen beträgt der Vorsprung auf den Bahlinger SC acht Punkte. Und der BSC vergrößert seinen Abstand auf die seit der Winterpause etwas kriselnde TSG Balingen (0:3 in Friedrichstal) immer weiter. Dafür eilt von hinten der SGV Freiberg (3:1 gegen Ulm) heran, der nur noch fünf Punkte Rückstand auf Platz zwei hat.

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