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Ärgerliches 2:2 gegen KSC II

Gegen die U23 des Karlsruher SC spielte der Stehle-Trupp unnötig nur 2:2

Dem FSV Hollenbach gehen die Spieler aus

Die Köpfe der Hollenbacher senkten sich zu Boden. Die Blicke gingen ins Leere. Die Enttäuschung war den Spielern des Fußball-Oberligisten am Samstag nach dem Heimspiel ganz deutlich anzusehen.

Die Hollenbacher Kicker waren niedergeschlagen. Dabei wirkt ein 2:2 gegen das Spitzenteam des Karlsruher SC II auf den ersten Blick in Ordnung. Auf den zweiten Blick "war es für uns eine gefühlte Niederlage. Wir müssen mit dem Punkt leben", sagte FSV-Trainer Ralf Stehle.

2:0 hatte seine Mannschaft zur Halbzeit bereits geführt. "Wir haben es verpasst, das dritte Tor zu machen", ärgerte er sich. So stehen nach den ersten beiden Pflichtspielen in diesem Jahr zwei Punkte zu Buche. Sechs hätten es nach zwei richtig guten Leistungen sein können. "Wenn man das Spiel über 90 Minuten sieht, sind wir der moralische Sieger", erklärte KSC-Trainer Stefan Sartori. "Wir haben in der zweiten Halbzeit den Kampf angenommen, kamen über Leidenschaft, Moral und Einstellung." Seine Mannschaft legte die Tugenden an den Tag, die sonst die Hollenbacher auszeichnen. Und denen gingen teilweise einfach die Kräfte aus. In der ersten Halbzeit war Karlsruhe mit den Platzverhältnissen in Hollenbach überhaupt nicht zurecht gekommen.

Hollenbach dominierte die Partie, war auch spielerisch die bessere Mannschaft. Schon in der 11. Minute hätte Luca Pfeiffer für das 1:0 sorgen können. Doch Torhüter Flemming Niemann rettete mit dem Fuß, den anschließenden Kopfball setzte Julian Schiffmann knapp neben den Pfosten. Das 1:0 in der 16. Minute war dann auch zu diesem frühen Zeitpunkt verdient: Nach einem Eckball von Maximilian Gebert lenkte Martin Schmidt den Ball ins lange Eck. Wieder einmal kam die Hollenbacher Stärke bei Standards zum Tragen.
Zehn Minuten später musste dann Pfeiffer verletzt vom Feld. Für ihn kam der A-Jugendspieler Marcel Maneth zu seinem ersten Oberliga-Einsatz. Er stand zwei Minuten später gleich im Mittelpunkt: An der Mittellinie wurde er von Cheick Ahmed Cisse abgeräumt. Der Karlsruher war mit beiden Beinen voraus angerauscht gekommen. Maneth spielte bis kurz vor dem Ende durch, zog sich aber eine Prellung am Mittelfuß zu. Cisse sah Rot. Eine sehr harte Entscheidung.
In Überzahl blieb der FSV überlegen. Zunächst strich ein Kopfball von Demir (37.) knapp am Pfosten vorbei. Vier Minuten später legte Michael Kleinschrodt den Ball in die Mitte und Demir erzielte das 2:0. Wenn es zur Pause 3:0 oder 4:0 gestanden hätte, wäre es auch in Ordnung gewesen. Der KSC hatte keine klare Tormöglichkeit bis dahin. Auf der anderen Seite flog ein Freistoß von Scheifler (44.) noch an die Latte und ein Kopfball von Martin Kleinschrodt ging knapp am Tor vorbei.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit scheiterte erneut Kleinschrodt. Danach verpasste es der FSV, einige gute Angriffe konsequent auszuspielen. Die Flanken oder der Pass in die Spitze kamen nicht richtig an. Dann kamen die Gäste immer besser ins Spiel. Der Druck auf Hollenbach nahm zu. In der 71. Minute rettete Torhüter Karel Nowak vor Marcel Mehlem, der es aus spitzem Winkel probierte. Nach dem anschließenden Eckball reagierte Nowak erneut gut.
In der 77. Minute brachte Michael Kleinschrodt Eray Gür zu Fall. Der Elfmeter war berechtigt - die rote Karte für den Hollenbacher Außenverteidiger war zu hart. Es war weder eine klare Torchance - beide rannten auf die Außenlinie zu, - noch eine Notbremse. Egal wie, den Elfmeter verwandelte Muhammed Calhanoglu - Bruder von Leverkusens Mittelfeldstar Hakan Calhanoglu - sicher. 2:1 in der 78. Minute. Nur fünf Minuten später fiel der Ausgleich durch Tim Fahrenholz. In der Schlussphase hatte der FSV noch mal die Chance zum Sieg. Doch Niemann rettete mit dem Fuß bei einer Direktabnahme von Demir. Bitter: In der Schlussminute verletzte sich Martin Kleinschrodt bei einem Zusammenprall. Er musste an der Lippe genäht werden. Sein Einsatz in Kehl am Samstag steht ebenso auf der Kippe wie der von Pfeiffer. Michael Kleinschrodt wird nach der roten Karte gesperrt sein. Dem FSV gehen die Spieler aus...

Statistik

Tore
1:0 (16.) Martin Schmidt
2:0 (41.) Volkan Demir
2:1 (78. FE) Muhammed Calhanoglu
2:2 (83.) Tim Fahrenholz

Zuschauer
406

Rote Karten
Cheick Ahmed Cisse (28.) Karlsruher SC II
Michael Kleinschrodt (78.) FSV Hollenbach

Schiedsrichter
Manuel Hellwig (Böblingen)

FSV Hollenbach
Karel Nowak, Daniel Schmelzle, Martin Schmidt, Maximilian Gebert, Julian Schiffmann, Tobias Scheifler (80. Maximilian Egner), Martin Kleinschrodt, Michael Kleinschrodt, Boris Nzuzi, Luca Pfeiffer (28. Marcel Maneth, 90. Marcel Baumann), Volkan Demir.

"Das Spiel hergegeben" - Die Stimmen zum Spiel

Stefan Sartori, Trainer KSC II
"Die Jungs haben eindrucksvoll bewiesen, dass wir zu Recht oben stehen. Wir können mit erhobenem Haupt nach Hause fahren."

Ralf Stehle, Trainer FSV Hollenbach "Wir müssen mit dem Punkt leben. Für mich ist das wie eine gefühlte Niederlage. Wir haben es versäumt, das dritte Tor zu machen. Wir haben die eine oder andere Situation nicht richtig zu Ende gespielt. Dann haben sich Unkonzentriertheiten eingeschlichen. Wir haben leichte Fehler gemacht und den KSC aufgebaut. Wir geben in drei, vier Minuten das Spiel her. Dabei haben wir 70 Minuten ein gutes Spiel gemacht."
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