FSV Hollenbach macht gegen Göppingen aus wenig ganz viel

Hohenloher Oberligist gewinnt gegen den 1. Göppinger SV mit 2:0. Fehlerminimierung und defensive Stabilitär als Schlüssel zum Sieg.

von Marc Schmerbeck


Nach 95 Spielminuten durfte Dirk Prediger am Samstag seinen ersten Sieg als Cheftrainer bejubeln. Kurz ballte er die Hände, klatschte sich mit Co-Trainer Martin Lanig ab. Die Erleichterung nach dem 2:0-Sieg des Oberligisten FSV Hollenbach gegen den 1. Göppinger SV war ihm genauso anzusehen wie die Anspannung in den Minuten davor. Insgesamt war es aber ein unter dem Strich verdienter und souveräner Sieg. "Wir haben uns für den Aufwand belohnt", meinte Prediger.


Vor allem machten die Hollenbacher keine gravierenden Fehler. Andererseits nutzten sie die Aussetzer des Gegners selbst gnadenlos aus. Das erste Mal in der zweiten Minute bereits, als ein Göppinger Abwehrspieler den Ball nicht traf, Lorenz Minder schnell schaltete und seine Mischung aus Schuss und Hereingabe bei Benjamin Kurz landete, der den Ball über die Linie drückte. "Wir haben gut verteidigt und wenig zugelassen", meinte Minder.


Göppingen hadert mit dem Untergrund

Die frühe Führung tat zwar gut, doch der FSV war gewarnt. Auch gegen Offenburg und Rielasingen-Arlen lagen die Hohenloher in Front und gingen am Ende nicht als Sieger vom Platz. Doch die Gastgeber machten weiter Druck, pressten und ließen Göppingen keinen Raum.

"Es war der Plan heute, auf die zweiten Bälle zu gehen und den Spielmacher rauszunehmen", sagte Prediger. Beides ging voll auf, weil der GSV wie Trainer Gianni Covelli sagte, gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen hatte. "Es war ein Platz, der für uns extrem schwierig zu bespielen ist, sehr uneben, sehr hügelig und dann ein Gegner, der gleich von Beginn an sehr aggressiv dagegen geht. Mit den Problemen sind wir am Anfang nicht zurechtgekommen", sagte er. "Wir haben heute das erste Mal wieder auf Naturrasen gespielt, da muss man wieder von spielerischen auf kämpferische Elemente umstellen." Und das schaffte sein Team nicht gut genug.


Beide Teams mit wenig Struktur im eigenen Spiel

Hollenbach gab in der ersten Häflte den Ton an, tauchte noch einige Male gefährlich in und um den Göppinger Strafraum auf und hätte das 2:0 bis zur Pause nachlegen können, ja müssen. Am gefährlichsten war ein Kopfball von Michael Kleinschrodt (17.), der aber zu zentral auf das Tor kam. Die Göppinger hatten nur eine aussichtsreiche Möglichkeit zu verzeichnen, als der Abschluss des frei vor Philipp Hörner auftauchenden Mirhan Inan zu harmlos geriet. Ansonsten stand der FSV so kompakt, wie es sich Prediger wünschte.

Dies setzte sich in der zweiten Hälfte fort. Kleinschrodt (46.) zielte etwas zu hoch. Dann hatten die Gäste ihre zweite gute Möglichkeit, doch Mijio Tunjic (50.) brachte keinen Druck hinter einen Kopfball. Es folgten zehn sehr zerfahrene Minuten, in denen das Spiel hätte kippen können. Der FSV hielt die Bälle nun nicht mehr gut genug in den eigenen Reihen, aber auch die Göppinger hatten zu wenig Struktur in ihrem Spiel, um Gefahr auszustrahlen.

Torwartfehler begünstigt zweiten FSV-Treffer

Nach und nach bekam der FSV die Partie wieder in den Griff, strahlte wieder Dominanz aus. Und in der 67. Minute erzielte der kurz zuvor eingewechselte Noah Krieger das 2:0. Aus spitzem Winkel zog er einfach mal ab und der ansonsten starke Torhüter Marcel Schleicher ließ den Ball durch die Beine passieren. Hollenbach blieb danach konsequent und konzentriert, ließ bis auf einen Freistoß nichts mehr zu und feierte den ersten Sieg in diesem Jahr. "Letzte Woche haben wir aus viel wenig gemacht und heute aus wenig viel", sagte Krieger.

Dementsprechend zufrieden war auch Manager Karl-Heinz Sprügel. "Der Sieg war verdient. Die haben Fehler gemacht und wir nicht. Kampf und Einsatz haben gestimmt." Er hob Innenverteidiger Arne Schülke etwas heraus, der unglaublich viel weggeköpft habe, außerdem gefiel ihm der Auftritt von Minder und von Marco Specht nach dessen Einwechslung.

Sorgen um Boris Nzuzi

"Ansonsten sind wir einfach glücklich, weil der Sieg - auch was die Tabellensituation anbelangt - ganz wichtig war. Jetzt können wir beruhigt nach Reutlingen fahren." Etwas Sorgenfalten hatte er trotzdem. Denn Boris Nzuzi musste vorzeitig verletzt vom Feld. "Ich befürchte, dass die Bänder etwas haben. Der Knöchel war wahnsinnig dick", sagte Sprügel.


FSV Hollenbach: Hörner, Schülke, Minder (79. Specht), Kleinschrodt, Scherer, Kurz (60. Krieger), Jonas Limbach, Schiek, Uhl, Nzuzi (84. Rohmer), Schmelzle (73. Hahn).

1. Göppinger SV: Schleicher, Loser (68. Ziesche), Tunjic, Schramm (45. Mutlu), Steinbrenner (77. Profis), Schraml, Leonhard, Brück, Inan, (46. Lekaj), Milisic, Schumann.

Tore: 1:0 (2.) Benjamin Kurz 2:0 (67.) Noah Krieger.

Schiedsrichter: Michael Zeiher.

Zuschauer: 420.

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