Eine launische Diva kommt ins Hollenbacher Greut

Mit Bietigheim-Bissingen ist ein Team zu Gast beim Oberligisten FSV Hollenbach, das bisher nur Sieg oder Niederlage in dieser Saison kennt. Für einen FSV-Spieler geht es dabei gegen ehemalige Kameraden

von Marc Schmerbeck


Ein paar Verbindungen sind noch vorhanden. Auch wenn sich beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen in den vergangenen beiden Jahren, seit Daniel Schmelzle nicht mehr dort ist, einiges verändert hat. Vor dieser Saison stand ein sehr großer Umbruch an. "Mit Torhüter Sven Burkhardt oder Kapitän Marius Kunde habe ich schon noch regelmäßig Kontakt", sagt der Neuzugang des FSV Hollenbach. "Ich verfolge auch gespannt mit, was sich dort tut."


Hollenbach baut auf seine Heimstärke

Am Samstag um 15.30 Uhr trifft Schmelzle auf seinen Ex-Club, auf einige seiner Ex-Kameraden. "Die darf man nicht unterschätzen. Aber daheim sind wir auch nicht so schlecht." Das steht außer Frage, 13 ihrer 17 Punkte haben die Hollenbacher vor heimischem Publikum geholt. In der engen Atmosphäre der Jako-Arena.

"Ich weiß aber gar nicht, warum", sagt Schmelzle. "Der kleine Platz mit der Nähe von den Zuschauern liegt uns. Da sind wir stark bei den zweiten Bällen. Da haben wir einen guten Mix." Den hat er auch im Team erkannt. "Vom Mannschaftsgefüge her ist Hollenbach schon immer eine zusammengeschweißte Truppe gewesen. Der Zusammenhalt ist noch wie vor zehn Jahren."


FSV hat eine eingeschworene Truppe

2012 rückte Schmelzle von der Jugend zu den Aktiven auf. 2016 wechselte er zum TSV Ilshofen. Über die Stationen Neckarsulmer Sport-Union, Bissingen und nochmal Ilshofen führte ihn der Weg zurück nach Hollenbach. Und obwohl er in der Vergangenheit meist einen Stammplatz hatte, ist der 28-Jährige beim FSV nicht gesetzt. "Durch die eingeschworene Truppe war es für uns Neue nicht ganz leicht", sagt Schmelzle. "Aber wir haben durch den ausgeglichenen, breiten Kader fast schon ein Luxusproblem. Aber das ist auch top."

Im weiteren Saisonverlauf könnte dies durchaus noch zu einem großen Plus werden. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, ist ein solider Mittelfeldplatz möglich", sagt Schmelzle und warnt vor seinem ehemaligen Team: "Bissingen gehört für mich zu den Top Sechs der Liga. Die haben schon Unterschiedspieler. Zuletzt haben sie, glaube ich, auch den Zwei-Meter-Mann Pero Mamic vorne reingestellt. Da müssen wir uns darauf einstellen."


Für Trainer Kleinschrodt ist die Partie richtungsweisend

Trainer Kleinschrodt misst der Partie eine besondere Bedeutung zu: "Es ist ein richtungsweisendes Spiel. Da zeigt sich, ob es in Richtung obere oder untere Tabellenhälfte geht. Es wird nicht über eine Platzierung entscheiden, gibt aber den Trend vor. Und ich will unbedingt in die richtige Richtung stoßen", sagt der Coach. Bissingen steht auf Rang sechs, hat aber nur einen Punkt mehr als der Tabellenzehnte Hollenbach. Und bisher machten die Gäste keine halben Sachen in dieser Saison - entweder sie gewannen oder verloren. Es ist die einzige Oberliga-Mannschaft, die noch nicht unentschieden spielte.


Bietigheim-Bissingen ist in dieser Saison noch nicht konstant

Die Nullachter wirkten wie eine launische Diva in den ersten Saisonspielen, sind sehr unkonstant. So verloren sie drei Mal in Folge, bevor vergangenes Wochenende beim 4:0-Sieg gegen Mutschelbach wieder ein Sieg zu Buche stand. Dadurch sind die Bissinger, die auch jeweils mit 5:2 Nöttingen und Villingen besiegten, nur schwer einzuschätzen. "Es ist eine spielerisch starke Mannschaft um den erfahrenen Kapitän Kunde herum, der das Ding lenkt. Die haben aber auch junge Talente dabei", meint Kleinschrodt und er analysierte bereits: "Gegen Mutschelbach haben sie gewonnen, weil sie einen klaren Fußball gespielt haben, einen effektiven Fußball aus ihrer Kompaktheit heraus. Noch dazu haben sie vorne etwas umgestellt. Darauf müssen wir uns einstellen."

Außerdem rechnet er mit einem Gegner, der nach dem jüngsten Erfolg in Mutschelbach dem Sieg mit Rückenwind und fahren ins Greuth um etwas zu holen. Das müssen wir verhindern. Ob uns das gelingt, sehen wir dann."

Damit es gelingen kann, zeigte der Coach seinem Team auch einige Schlüsselszenen. "Die Jungs machen alles richtig gut", lobt er seine Mannschaft. "Sie verstehen die Videoanalyse, wissen, was ich will." Und er versucht andererseits auch etwas den Druck rauszunehmen: "Wir sind absolut im Soll", sagt Kleinschrodt. Auch wenn ihn die vergangene 1:2-Niederlage beim FC Nöttingen mächtig ärgerte. "Weil ich und das Team einen Riesenaufwand betrieben und uns nicht belohnt haben." Das soll sich gegen Bissingen ändern.

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