Beim FSV Hollenbach ist auch die Torgefahr durch Abwehrspieler wichtig

Der FSV Hollenbach spielt am Samstag zum Abschkuss zweier Englischen Wochen beim VfB Friedrichshafen, dem Vorletzten der Verbandsliga. Dieser hat zuletzt allerdings aufhorchen lassen.

von Marc Schmerbeck


Philipp Volkert grinste am Mittwochabend noch leicht. "Normale Tore kann ich nicht", sagte er lachend. Der Verteidiger des FSV Hollenbach wurde in den letzten beiden Heimspielen zum Torjäger. Beim 4:0 gegen Türk Spor Neu-Ulm und beim 2:0 gegen den TSV Heimerdingen erzielte er jeweils das wichtige 1:0. Führungstreffer, die dem Team Sicherheit gaben. Und auch am Samstag um 15.30 Uhr beim Gastspiel in Friedrichshafen würde es die Aufgabe deutlich erleichtern, wenn der FSV wieder einen Treffer vorlegt.


Und wenn die Stürmer Ladehemmung haben, gute Gelegenheiten erstmal auslassen, müssen es eben die Abwehrspieler richten. Und da ist nicht nur Volkert (5 Saisontreffer) beim FSV torgefährlich. Auch Mathias Hahn (8), Manuel Hofmann (2), Arne Schülke (1) und Marius Uhl (1) trugen sich bereits in die Torjägerliste ein. Dabei sind es oftmals wichtige Treffer wie die beiden Führungstore von Volkert oder Hofmanns 1:1 in Crailsheim.


Mal auf der anderen Seite ein Tor schießen

Und gerade die Mittwochabendpartien in der Jako Arena scheinen Volkert zu liegen. "Bei Heimspielen bin ich schon besonders motiviert", meint er. "In der Halbzeit habe ich noch gesagt, ich muss auch mal auf der anderen Seite ein Tor machen." Bis Mittwoch traf er immer vom Sportheim aus rechts gesehen. Aber der rechte Außenverteidiger war anständig. Er fragte seinen Trainer erst, ob er beim Einwurf von Marius Uhl überhaupt mit aufrücken solle. "Eigentlich war Arne dafür eingeteilt", meinte Volkert, der vor allem durch Einsatzwillen und Kampfgeist auffällt. Doch Coach Martin Kleinschrodt gab sein Okay. "Wir brauchen ein Tor, habe ich gesagt", meinte Kleinschrodt. "Philipp hat es dann ja auch überragend gemacht. So ein Ding kann so ein Spiel dann entscheiden."


Die Heimerdinger hatten ihn nicht auf der Rechnung, ließen ihn gewähren und PV, wie er genannt wird, köpfte in der 58. Minute mit Schwung ein. Das 2:0 in der Nachspielzeit war dann durch Julian Wild ein Stürmertor. "Es hat mich für Julian gefreut, dass er getroffen hat", sagt Kleinschrodt.


Die Dinger fallen zurzeit einfach nicht


Es ist ja nicht so, dass die Offensivkräfte des FSV nicht treffen, aber zuletzt ließen sie einige Großchancen liegen. Und das überdeckt dann die ordentlichen bis guten Leistungen, weil sie Spiele lange offen sind. "Wir müssen nach zwei Minuten eigentlich 2:0 führen mit dem Schuss von Hannes Scherer und dem Kopfball von Arne Schülke", sagt Kleinschrodt. "Aber die Dinger fahren zurzeit einfach nicht rein."


Auch gegen Heimerdingen hätten die Hollenbacher früh führen können. Dann wäre es auch beinahe normal gewesen, wenn das Team nach einer starken Anfangs-Viertelstunde in der zweiten Englischen Woche in Folge etwas langsamer gemacht hätten. So blieb eben eher die Spannung im Gedächtnis und ärgerte Manager Karl-Heinz Sprügel.


"Ich habe aber zur Zeit das Gefühl, dass wir ein Spiel auch in der zweiten Halbzeit entscheiden können", sagt Volkert. "Wir stehen gerade hinten sicher und nach vorne geht immer etwas. Wir schauen jetzt aber von Spiel zu Spiel, jedes muss erstmal gemacht werden."


Hollenbach will in Friedrichshafen unbedingt punkten

Auch beim Vorletzten muss ein Tabellenführer erstmal bestehen.

Schon in den vergangenen Spielen machte Sprügel auf die Hollenbacher Ansprüche aufmerksam. "Auch wenn ich mich wiederhole, das sind Gegner, die wir schlagen müssen. Unsere Niederlagen haben ich für andere vorgesehen. Wir fahren nicht nach Friedrichshafen, um ohne Punkte wieder heimzukommen", sagt der Manager. "Aber unterschätzen darf man in dieser Liga keine Mannschaft."

Am Mittwoch schlug Friedrichshafen den VfB Neckarrems und schob sich am direkten Konkurrenten vorbei auf den vorletzten Platz. Das gibt sicher auch Schwung für das Spiel gegen den Tabellenführer, der in der zweiten Englischen Woche in Folge eventuell etwas müde Beine hat. "Das darf aber keine Ausrede sein",meint Sprügel, "die anderen haben auch gespielt."


Kleinschrodt setzt auf die gute Verfassung seiner Mannschaft. "Wir sind gut drauf jetzt. In der Phase mit zwei Englischen wenn die Beine müde werden und die Spieler nicht mehr so konzentriert sind, geht es um die Einstellung."

Und die sollte doch stimmen. Schließlich will keiner den frisch erkämpften Vorsprung so schnell wieder verspielen wie beim letzten Mal, als der FSV etwas davonzog.

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