Abschied von prägenden Figuren beim FSV Hollenbach
von Marc Schmerbeck
Ein wenig Wehmut kam bei Manuel Hofmann dann doch auf. Eine große Portion Abschiedsschmerz. Der langjährige Kapitän des FSV Hollenbach musste etwas mit den Tränen kämpfen. 2010 hatte er seinen ersten Auftritt in der Jako Arena, am Samstag beim 0:3 gegen den SV Oberachern seinen letzten - zum zweiten Mal. Denn schon einmal zog es den Möckmühler weg. Von 2014 bis 2016 spielte er für die Spvgg Neckarelz in der Regionalliga. Der FSV war für den 33-Jährigen aber immer eine Herzensangelegenheit. "Danke für geile 13 Jahre", sagte er, als ob es die kurze Episode in Neckarelz nicht gegeben hätte.
Manuel Hofmann elebte in Hollenbach die geilste Zeit in seinem Leben
"Ich bin beim Oberliga-Aufstieg hierhergekommen. Das war die geilste Zeit in meinem Leben. Der Abstieg war dann die schlimmste Zeit für mich. Aber es war danach mein Ziel, mit dieser Mannschaft wieder in die Oberliga aufzusteigen. Deshalb ist es eigentlich ein perfekter Abschluss."
Zumindest 15 Minuten durfte er noch einmal vor heimischem Publikum spielen. Zuletzt hatte er mit Verletzungen zu kämpfen. "Die letzten beiden Jahre waren schlimm, weil ich mehr den Kraftraum gesehen habe als den Platz", sagte Hofmann, der in der nächsten Saison beim VfR Gommersdorf als spielender Co-Trainer agiert.
FSV Hollenbach verliert erfahrene Spieler
Die FSV-Verantwortlichen hatten in diesem Jahr allerhand zu tun bei den Verabschiedungen, die sie traditionell nach dem letzten Saison-Heimspiel vornehmen. Der Umbruch wird größer als in den vergangenen Jahren ausfallen. Auch weil neben Hofmann weitere erfahrene Spieler den Verein verlassen. Daniel Schmelzle und Benjamin Kurz, zum Beispiel, die zwar erst vor dieser Saison kamen, aber viel Erfahrung mitbrachten. Auch Christoph Rohmer ist einer der Führungsspieler, dem aber der Aufwand neben dem Beruf zu groß wird. Samuel Schmitt, der 14 Jahre beim FSV war, will ebenfalls mehr Zeit für Familie und Beruf.
Michael Kleinschrodt wechselt nach Ansbach in die Regionalliga
Fast so lange wie Hofmann hat auch Michael Kleinschrodt (seit 2011) beim FSV Hollenbach gespielt. "Er hat hier viel erreicht und sucht jetzt eine neue Herausforderung", sagte Abteilungsleiter Kurt Sprügel. Und Kleinschrodt wird eine große Lücke hinterlassen, die es zu schließen gilt, war er doch sehr flexibel und universell einsetzbar. Doch der Versuchung Regionalliga Bayern bei der Spvgg Ansbach wollte er nicht widerstehen. "Es waren zwölf ganz besondere Jahre", sagte Kleinschrodt. "Ich habe es immer genossen, hierher zu kommen und mich wohl gefühlt, weil ich mit Freunden zusammengespielt habe."
Besondere Worte gab es aber auch an einen, der den FSV laut Manager Karl-Heinz Sprügel geprägt habe, wie kein Zweiter. Erst als Spieler, dann als Trainer. Aber auch an einen, der im Winter vorzeitig gehen musste: Martin Kleinschrodt. "Er war mit Sicherheit der beste Spieler, den Hollenbach in den letzten 20 Jahren hatte", meinte Kurt Sprügel. Seit seiner Freistellung kurz vor der Winterpause war der Ex-Trainer zum ersten Mal wieder im Stadion.
Unter Dirk Prediger und Martin Lanig gelang die Trendwende
"Er ist ein fußballverrückter, der immer hart, aber fair war. Leider haben wir uns frühzeitig trennen müssen", sagte Sprügel. 2010 war Kleinschrodt vom TSV Crailsheim gekommen, 2018 beendete er seine aktive Karriere, war zunächst Sportlicher Leiter und führte den FSV in der vergangenen Saison als Trainer zurück in die Oberliga. Nach der Ergebniskrise zum Abschluss der Hinrunde hatten die Verantwortlichen aber keine andere Möglichkeit mehr gesehen, als sich von Kleinschrodt und dessen "Co" Stefan Roth zu trennen. "Das war eine meiner schwierigsten Abschiede", sagte Sprügel. In der Rückrunde gelang unter Kleinschrodts Nachfolgern Dirk Prediger und Martin Lanig die Trendwende. "Unser Ziel war klar: nicht abzusteigen. Das haben wir erreicht. Das heutige Spiel hat mich trotzdem geärgert", meinte Sprügel. "Das möchten wir abhaken und denken an Spiele, die besser waren." Davon gab es viele.
FSV Hollenbach: Hörner - Nzuzi, Schülke, Hahn (46. Schmelzle), Minder, Schiek (75. Hofmann), Uhl, F. Limbach (69. J. Limbach), Specht (79. Kurz), Krieger, Baust.
SV Oberachern: Redl - Fritz, Güzelcoban, Durmus, Gueddin, Stefotic (74. Awell), Huber (80. von Nordheim), Leberer, Recht (46. Barnick), Ludwig (69. Zwick), Hanek.
Tore: 0:1 (7.) Luca Fritz, 0:2 (50.) Cemal Durmus, 0:3 (86.) Nico Huber.
Schiedsrichter: Christoph Busch.
Zuschauer: 251.